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Künstler und ihre Werke

Die Plastik des Nationalsozialismus hatte im wesentlichen öffentliche Aufgaben zu erfüllen: Gebäude von Staat und Partei, Aufmarschgelände und Plätze waren mit Figuren von teilweise monumentalen Dimensionen ausgestattet, was durch ein Gesetz von 1934 für alle Hochbauten des Reiches, der Länder und der Gemeinden vorgeschrieben war. Aber auch privatwirtschaftlich errichtete Gebäude sollten mit „Kunst am Bau“ geschmückt werden.

Die Plastiken waren durchweg figürlich, zeigten meistens Akte und bezogen sich in ihrer Formensprache direkt auf die Antike. Anders als bei der Malerei, wo mit der Aktion „Entartete Kunst“ auf einen Schlag fast die gesamte Moderne beseitigt wurde, konnte der Nationalsozialismus bei der Plastik an eine bestimmte Kunstrichtung der Weimarer Zeit anknüpfen: So waren Bildhauer wie Georg Kolbe, Richard Scheibe und Fritz Klimsch schon vor 1933 als Künstler erfolgreich und fest in den Kunstbetrieb integriert. Sie wurden als Vertreter der „Tradition“ vom NS akzeptiert und in Anspruch genommen.

Nach 1933 tritt bei diesen Künstlern eine gewisse Wandlung ein: Die Oberflächen ihrer Aktplastiken werden glatter, ein neues Pathos wird spürbar, insgesamt bleiben aber alle drei Bildhauer weitgehend beim Menschenmaß, was sie für die „großen Aufgaben der neuen deutschen Bildhauerei“, der monumentalen Bauplastik, unbrauchbar macht.

Die Erfüllung dieser Aufgaben kommt einer anderen Gruppe von Bildhauern zu, deren bekannteste Arno Breker und Josef Thorak sind: In ihren Aktplastiken steigert sich die Formensprache zu einem entpersönlichten, stark schematisierten Klassizismus in teilweise monumentalen Ausmaßen, mit dem idealtypische Übermänner und -frauen stilisiert werden.

Von den Plastiken, besonders den Monumentalplastiken, wurden viele zerstört oder verschwanden in Depots oder privaten Sammlungen. Etliche aber stehen nach wie vor in Museen, Parks oder auf Plätzen, ohne auf den ersten Blick als Plastik des Nationalsozialismus erkannt zu werden.